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JAHRGANG 1919
Oktober 1919
Montag, den 27. Oktober 1919Jona 4,9-11Das ganze Buch Jona und insbesondere dieser letzte Abschnitt desselben gehört zu den wunderbarsten Zeugnissen von der unendlichen Liebe, Weisheit und Geduld Gottes. Jedes menschliche Urteil würde den Propheten auf Grund dieser gegen Gott geführten Sprache für unzugänglich und unwert aller Besserungsversuche erklärt haben; der Herr aber antwortet ihm mit anbetungswürdiger Langmut und Güte. Das letzte Wort in dieser herrlichen Geschichte hat nicht Jona, sondern der gnadenreiche Gott! Den endgültigen Sieg trägt nicht das alte, trotzige Ich des Propheten - nicht der böse Feind, der ihn verführte und regierte, davon, sondern die herrliche Gnadenmacht des Herrn! Wie wunderbar langmütig und liebevoll ist das Herz Gottes! Nur ein solcher Gott vermochte es, für so verbitterte, haßerfüllte Geschöpfe, wie wir Menschen sind, Seinen vielgeliebten Sohn am Kreuzesstamm sterben zu lassen! Wahrlich, Gott ist die Liebe! - Es steht nicht umsonst geschrieben: „Achtet die Langmut unseres Herrn für Errettung!“ d. h. erkennet, wie es einzig und allein die Langmut des Herrn ist, die den Menschen noch Zeit und Gelegenheit gibt zur Buße und Umkehr, zum Entfliehen vor dem Gericht, zur Bergung in Seiner vergebenden, errettenden Gnade! Das hat Jona erfahren, das haben wir alle erfahren. Denken wir nur daran zurück, wie lange der Herr gewartet hat auf unsere Umkehr und Buße - wie lange Er auch oft noch nach unserer Bekehrung hat warten müssen, bis wir zur Einsicht über eine Verkehrtheit, zum Bekenntnis eines Fehltritts kamen! Ja, Gott stellt Jonas Geschichte vor unser Auge, damit wir unser eigenes Herz erkennen, vor allem aber Sein Herz voll Langmut, Seine alles überwindende Liebe und Gnadenmacht! |