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Mittwoch, den 29. Mai 1918

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Psalm 118,8.9

Menschenfurcht und Menschenvertrauen liegen sehr nahe beieinander. Kein Gläubiger wird von diesen Übeln frei, es sei denn durch manche enttäuschende Erfahrung! Wir müssen es merken und einsehen, wie machtlos und häufig dazu noch wie wenig willig und bereit Menschen sind, uns zu helfen. - Mancher meint, wenigstens die Einflußreichen, die Besitzenden, Mächtigen, Hochgestellten dieser Erde seien doch ein guter Halt und Helfer. Aber ach! Diese haben oft noch weniger Liebe, Verständnis und Tragkraft als andere! - Nein, das Vertrauen auf Menschen hilft uns nicht und bringt uns gar leicht auf die Bahn einer niedrigen, kriechenden, unlauteren Sinnesart. Das furchtlose und doch ehrfürchtige Vertrauen auf den lebendigen Gott dagegen läutert, adelt und heiligt unsere Gesinnung und unseren Wandel und verleiht uns eine heilige Ruhe und Würde inmitten aller Unruhe dieser Zeit und Welt! - Unsere heutigen Verse sind ganz aus der Erfahrung vieler herausgeschrieben, denen zuerst der Rohrstab der Kreatur in der Hand zerbrach, als sie sich darauf stützen wollten, und die nun mit freudigem Dank den Herrn erfahren als eine starke Säule, die alle unsere Lasten zu tragen vermag! (Lies Spr. 25,26; 29,25; Jer. 17,5-8.)

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