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Sonnabend, den 9. März 1918

Psalm 116,17-19

Die Opfer des Lobes Gott darzubringen aus befreitem, dankerfülltem Herzen, ist eines der höchsten Vorrechte des Gläubigen; glückselig, wer eifrigen Gebrauch von demselben macht! - Das „Anrufen des Namens des Herrn“ ist eine mannigfaltige Sache; es umfaßt Gebet und Flehen, Lobpreis und Danksagung, Anbetung Gottes und Zeugnis vor den Menschen, das verborgene Seufzen des hilfsbedürftigen Herzens und das ganze Leben einer gottgeweihten Seele! - Vers 18 ist die den eigenen Vorsatz stärkende Wiederholung von Vers 14. Festigkeit und Beharrlichkeit in der dankbaren Hingabe an den Herrn tut uns, den so leicht matt und gleichgültig Werdenden, dringend not! Wie mancher, der einst vor dem ganzen Volke Gottes freudig den Herrn lobte und Zeugnis von der Erfahrung Seiner Gnade ablegte, ist heute stumm, ja, undankbar und untreu geworden! Darum ergeht an uns die Mahnung: „Ermuntert euch selbst jeden Tag, solange es heute heißt, auf daß niemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde!“ (Hebr. 3,13.) Der Gedanke an die Vorhöfe des Hauses des Herrn, an „Jerusalem, die hochgebaute Stadt“, da das ganze Volk Gottes zusammenkommt zu heiliger Jubelfeier (Ps. 122,3.4), versetzt das Herz des Psalmisten in Wallung. Und wallt nicht auch unser Herz, teure Miterlöste, wenn wir hier vom Tal der Tränen und des Todesschattens aus unsere Glaubensblicke hin richten auf das himmlische Jerusalem, dem wir entgegenziehen und mit jedem Tage näher kommen? Quellen da nicht Lieder aus unserer sehnenden Seele, wie dieses: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott, ich wär’ in Dir!“?