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Dezember 1916

Freitag, den 1. Dezember 1916


Einleitung zu Psalm 102

Dieser Psalm ist, wie uns die Überschrift sagt, „das Gebet eines Elenden“. Doch obwohl durch tiefe Leiden äußerer und innerer Art gehend, gilt sein Kummer weit mehr seinem Volke als ihm selbst - unendlich mehr dem Zion Gottes, als dem eigenen Hause! „Der heilige Sänger hüllt sich in den Jammer seines Volkes wie in ein Gewand von Sacktuch und streut sich den Staub und die Asche des verwüsteten Landes aufs Haupt zum Zeichen, daß Israels Leid sein Leid - Gottes Verunehrung seine tiefste Schmach sei.“ Er trauert nicht nur über die Erniedrigung seines Volkes, sondern weit mehr ist sein Innerstes verwundet und zerbrochen über dessen Sünde, welche Gottes Züchtigung hervorgerufen hat! - Obwohl er die wunderbare ewige Rettung Israels nicht erlebt - sie liegt heute noch in der Zukunft - so schaut er sie doch im Glauben und wird reichlich und völlig darin getröstet: Gott wird Sich Selbst verherrlichen in der endgültigen Rettung und Segnung Seines erlösten Volkes! (V. 21.22.28.) Die Anführung von V. 25-27 in Hebr. 1 als auf den Herrn Jesum bezüglich, bestärkt uns in der Überzeugung, daß wir auch in diesem Psalm die Stimme Dessen hören, der vor allen anderen „der Mann der Schmerzen“ war. Er litt nicht nur unter Seines Volkes Sünde, sondern nahm sie auf Sich und trug und sühnte sie. Und in Seiner Auferstehung wurde Er „als Sohn Gottes in Kraft erwiesen“ - ja, als Jehova Selbst, der Unwandelbare, Ewige, von dem es in diesem Psalm heißt: „Du aber bleibst!“

Psalm 102,1-5 (Luther 102,1-6)

Dieser Psalm kann allen angefochtenen, betrübten und leidenden Gläubigen zum Trost und zur Hilfe dienen, ganz besonders den im Gemüt und im Geist Gedrückten.*) Traurige können nichts Besseres tun, als ihre Klage vor dem HERRN auszuschütten. Es darf ihnen aufs festeste gewiß sein, daß ihr Notschrei durchdringt bis an das Ohr und in das Herz des „Vaters der Erbarmungen“. Menschen haben oft nicht die nötige Liebe und Geduld, unseren Jammer anzuhören; sie können uns häufig nicht verstehen noch weniger uns helfen; aber „bei dem HERRN findet man Hilfe“. Das beweisen unzählige der wunderbarsten und lieblichsten Tatsachen und Erlebnisse vom ersten Gebetsseufzer Adams und Evas an bis in den heutigen Weltkrieg hinein! - Doch liegt uns die Gefahr sehr nahe, im Leiden selbstsüchtig zu werden, nur die eigenen Schmerzen, den eigenen Verlust zu empfinden. Die Bibel zeigt uns, daß unsere Last an Gewicht abnimmt, wenn wir in Liebe die Last und das Leid anderer auf unser Herz und unsere Schulter nehmen. Geh und trockne die Tränen deines schwerer geprüften Nächsten, und deine eigenen werden versiegen! Der Psalmist vergaß die eigenen Nöte ob der großen Not seines Volkes, und seine persönlichen Sorgen gingen unter in der so viel größeren Sorge um die Ehre seines Gottes. - Kennst und trägst du etwas von dieser Sorge in deinem Herzen, Kind Gottes? Sie wird dein inneres Leben auf einen höheren Standpunkt heben, dein Herz und deinen Blick heilsam weiten und deine Glaubenserfahrungen unendlich bereichern!

*) Anderen kann der Psalm - abgesehen von persönlichen inneren Segnungen - vermehrtes Verständnis, Liebe und Mitgefühl für die Leidenden, Gedrückten und Elenden aus Gottes erbarmendem Herzen vermitteln! Wir alle sollen aus demselben lernen, uns zu beugen und zu demütigen wegen der vielen Verunehrung, die unserem Gott widerfährt durch solche, welche sich nach Seinem Namen nennen, und Ihm doch so unähnlich sind. Vor allem aber soll uns ein tieferer Einblick, ein innigeres Verständnis gegeben werden für die Leiden und Schmerzen unseres Heilandes, aber auch für Seine göttliche Herrlichkeit!

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Zuletzt geändert am 19.01.2022 12:37 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)