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JAHRGANG 1916
Januar 1916
Donnerstag, den 27. Januar 19163. Mose 11,40Wenn wir gestern von Verunreinigungen hörten, denen die Seele eines Gläubigen unvermeidlich ausgesetzt sein kann, so sehen wir hier im Bilde ein Sich-einlassen mit der Sünde dargestellt, das für ein Kind Gottes durchaus vermeidbar und deshalb strafbar ist. Das „Essen“ deutet hin auf ein Sich-eins-machen mit Sündlichem, Verkehrtem oder Weltlichem. Wie nahe liegt uns Gläubigen diese Gefahr! Wie feige sind wir oft, wenn es gilt, uns mit Wort und Tat auf die Seite des Herrn zu stellen und uns von Welt und Sünde unbefleckt zu erhalten! Und doch bildet dies einen wichtigen Teil unseres Gottesdienstes (Jak. 1,27) in dieser Welt, in welcher Licht und Finsternis, Gnade und Sünde beständig einander gegenüberstehen und um die Oberhand ringen! Wenn wir uns vielleicht auch äußerlich in keiner Weise beteiligen an einer Ungerechtigkeit und Verkehrtheit, an einer leichtfertigen Unterhaltung oder einer Tat der Lieblosigkeit, so können wir in unserem Inneren doch so stehen, daß die, welche jene Dinge tun, sich durch unser schweigendes Zulassen und Zustimmen gestützt und getragen fühlen in ihrer dem Herrn mißfälligen Handlung. Dies sehen wir dargestellt in dem „Tragen“ des Aases. Gott sieht nicht nur unsere äußere Haltung, sondern prüft auch das Verborgene des Herzens. Und wenn im Grunde unserer Seele eine Neigung zum Bösen, eine heimliche Freude am Ungöttlichen oder Eitlen aufgekommen ist, so betrachtet Er das mit Recht als einen Verrat an seiner Heiligkeit, als ein Preisgeben der abgesonderten Stellung Seines bluterkauften Volkes! |