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E. ISRAEL IM ÖSTLICHEN JORDANTAL: EREIGNISSE UND GESETZE (4. MOSE 22:1 - 36:13)
4. Mose 23,2-92 Balak tat, wie ihm Bileam sagte; und beide, Balak und Bileam, opferten je auf einem Altar einen Farren und einen Widder. 3 Und Bileam sprach zu Balak: Tritt zu deinem Brandopfer; ich will hingehen, ob vielleicht mir der HERR begegne, daß ich dir ansage, was er mir zeigt. Und ging hin eilend. 4 Und Gott begegnete Bileam; er aber sprach zu ihm: Sieben Altäre habe ich zugerichtet und je auf einem Altar einen Farren und einen Widder geopfert. 5 Der HERR aber gab das Wort dem Bileam in den Mund und sprach: Gehe wieder zu Balak und rede also. 6 Und da er wieder zu ihm kam, siehe, da stand er bei dem Brandopfer samt allen Fürsten der Moabiter. 7 Da hob er an seinen Spruch und sprach: Aus Syrien hat mich Balak, der Moabiter König, holen lassen von dem Gebirge gegen Aufgang: Komm, verfluche mir Jakob! komm schilt Israel! 8 Wie soll ich fluchen, dem Gott nicht flucht? Wie soll ich schelten, den der HERR nicht schilt? 9 Denn von der Höhe der Felsen sehe ich ihn wohl, und von den Hügeln schaue ich ihn. Siehe, das Volk wird besonders wohnen und nicht unter die Heiden gerechnet werden. Psalm 75,1.2Ein Psalm und Lied Asaphs, daß er nicht umkäme, vorzusingen. 2 Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, daß dein Name so nahe ist Nach Verrichtung der Opfer heißt Bileam den König feierlich zur Seite der rauchenden Altäre stehen bleiben, während er sich auf eine einsame Berghöhe begibt: „Vielleicht wird Jehova mir entgegenkommen und was Er mich schauen läßt, das werde ich dir kundtun!“ Bileam erwartet in irgendwelchen Naturzeichen eine Offenbarung Jehovas. Da das Heidentum kein „festes, prophetisches Wort“ hatte, suchte es die Offenbarungen der Gottheit in allerlei beliebig zu deutenden Naturzeichen und -erscheinungen. Dabei war natürlich der Willkür der Priester und Zauberer ein weites Feld eröffnet, die von ihren Aussprüchen abhängigen Menschen zu schrecken, zu ängstigen und auf jede Weise in ihre Gewalt zu bekommen! - Gott aber, um alles zu Seines heiligen Namens Ruhm und zum Heil Seines bedrohten Volkes Israel zu wenden (Ps. 68,32-35; 80,1.2 [Luther 80,2.3]), kommt wirklich dem Bileam entgegen und legt ihm einen ganz klaren „Spruch“ in den Mund. Psalm 68,32-35 -- 32 Die Fürsten aus Ägypten werden kommen; Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott. 33 Ihr Königreiche auf Erden, singet Gott, lobsinget dem HERRN (Sela), 34 dem, der da fährt im Himmel allenthalben von Anbeginn! Siehe, er wird seinem Donner Kraft geben. 35 Gebet Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist über Israel, und seine Macht in den Wolken. Psalm 80,2.3 -- 2 Du Hirte Israels, höre, der du Joseph hütest wie Schafe; erscheine, der du sitzest über dem Cherubim! 3 Erwecke deine Gewalt, der du vor Ephraim, Benjamin und Manasse bist, und komm uns zu Hilfe!
Unter göttlicher Macht stehend, kehrt Bileam zurück, erwartet von dem König und seinen Fürsten. Nicht willkürlich zu deutende Naturzeichen tut er ihnen kund, sondern klare, ihm eingegebene Worte, die er genau so wiedergeben muß, wie er sie empfangen hat! Damit geht in ganz eigenartiger Weise das Wort an ihm in Erfüllung: „Die Entwürfe des Herzens sind der Menschen, aber die Antwort der Zunge kommt von Jehova! ... Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte!“ - Wie anders fiel alles aus, als Bileams habsüchtiges Herz es geplant hatte! - Der erste „Spruch“ [vgl. Jes. 14,1; 19,1] ist eine Einleitung: Jesaja 14,1 -- Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch fürder erwählen und sie in ihr Land setzen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen tun und dem Hause Jakob anhangen Jesaja 19,1 -- Dies ist die Last über Ägypten: Siehe, der HERR wird auf einer schnellen Wolke fahren und über Ägypten kommen. Da werden die Götzen in Ägypten vor ihm beben, und den Ägyptern wird das Herz feige werden in ihrem Leibe.
Balak hat ihn aus dem fernen Osten herbeigeholt, um das Volk Israel zu verfluchen. Bileam steht aber so völlig unter Gottes Macht, daß es ihm nicht möglich ist, ein Volk zu verwünschen, das Gott nicht verwünscht. Im Gegenteil, von wunderbarer Höhe herab schaut er dieses eigenartige, ja einzigartige Volk. (Lies Ps. 125,2; 5. Mose 33,28.) Psalm 125,2 -- Um Jerusalem her sind Berge, und der HERR ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit. 5. Mose 33,28 -- Israel wird sicher allein wohnen; der Brunnen Jakobs wird sein in dem Lande, da Korn und Most ist, dazu sein Himmel wird mit Tau triefen.
Die irdische Höhe, auf der er steht, ist ihm zugleich geistiger Höhenstandpunkt, auf welchen der Geist Gottes ihn stellt und seinen inneren Blick so erleuchtet, daß er Israels hohe Bestimmung, als ein von allen Völkern der Erde abgesondertes, von Gott reichgesegnetes und hochbegnadigtes Volk klar schaut! Hatte Gott nicht zu Israel gesprochen: „Ihr sollt Mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist Mein! Und ihr sollt Mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein!“? (2. Mos. 19,3-6; lies 2. Mos. 33,16; 5. Mos. 33,26-29!) 2. Mose 19,3-6 -- 3 Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge und sprach: So sollst du sagen dem Hause Jakob und verkündigen den Kindern Israel: 4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern getan habe, und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und habe euch zu mir gebracht. 5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. 6 Und ihr sollt mir ein priesterlich Königreich und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Kindern Israel sagen sollst. 2. Mose 33,16 -- Denn wobei soll doch erkannt werden, daß ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, außer wenn du mit uns gehst, auf daß ich und dein Volk gerühmt werden vor allem Volk, das auf dem Erdboden ist? 5. Mose 33,26-29 -- 26 Es ist kein Gott wie der Gott Jesuruns. Der im Himmel sitzt, der sei deine Hilfe, und des Herrlichkeit in Wolken ist. 27 Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen. Und er wird vor dir her deinen Feind austreiben und sagen: Sei vertilgt! 28 Israel wird sicher allein wohnen; der Brunnen Jakobs wird sein in dem Lande, da Korn und Most ist, dazu sein Himmel wird mit Tau triefen. 29 Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich? O Volk, das du durch den HERRN selig wirst, der deiner Hilfe Schild und das Schwert deines Sieges ist! Deinen Feinden wird's fehlen; aber du wirst auf ihren Höhen einhertreten
Diese heilige Abgeschlossenheit und Weihe Israels für Gott stellte sich dem Auge des Sehers äußerlich darin dar, daß dieses Pilgervolk so ganz anders als andere Völker - inmitten der Wildnis in Zelten wohnte, nicht geschützt von starken Mauern, sondern einzig und allein durch die Macht und Gegenwart seines herrlichen Gottes! - Ja, dieses äußerliche Alleinwohnen Israels ist ein sprechendes Bild seines inneren Geschiedenseins von der Welt, so daß es weder der Macht noch den Geschicken derselben verfällt - natürlich nur so lange, als es selbst diese Absonderung innerlich und äußerlich wahrt und dem Bunde seines Gottes treu bleibt! - Wie viel sagt uns dies im Blick auf die Gemeinde, das Volk Gottes der Jetztzeit und dessen hohe, heilige Berufung! (Lies 2. Tim. 1,8-10; 1. Petr. 1,3-5; 2,9.10.) - Kind Gottes, verstehst und erfüllst du diese Berufung in deinem kurzen Erdenleben? 2. Timotheus 1,8-10 -- 8 Darum so schäme dich nicht des Zeugnisses unseres HERRN noch meiner, der ich sein Gebundener bin, sondern leide mit für das Evangelium wie ich, nach der Kraft Gottes, 9 der uns hat selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach dem Vorsatz und der Gnade, die uns gegeben ist in Christo Jesu vor der Zeit der Welt, 10 jetzt aber offenbart durch die Erscheinung unsers Heilandes Jesu Christi, der dem Tode die Macht hat genommen und das Leben und ein unvergänglich Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium 1. Petrus 1,3-5 -- 3 Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns nach seiner Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel 5 Euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 1. Petrus 2,9.10 -- 9 Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht; 10 die ihr weiland nicht ein Volk waret, nun aber Gottes Volk seid, und weiland nicht in Gnaden waret, nun aber in Gnaden seid.
(Montag 8. November 1926) |