BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1934
Oktober 1934

Donnerstag, den 4. Oktober 1934


2. Mose 23,19b-21

Du sollst ein Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter!“ Dieses Verbot greift zurück auf eine Gewohnheit alter heidnischer Völker, welche bei ihrem Haupterntefest ein Ziegenböcklein in der Milch seiner Mutter kochten und mit dieser Milch ihre Obstbäume, Felder und Gärten besprengten. Das sollte dieselben fürs nächste Jahr fruchtbar machen! - Diese abergläubische Gewohnheit verbot Gott Seinem Volk Israel. Zudem erscheint das Kochen des jungen Tieres in der Milch der eigenen Mutter als eine das von Gott zwischen Alten und Jungen geordnete und geheiligte Verhältnis mißachtende Umkehrung der Naturordnung. - Heute noch kochen die Araber Lammfleisch in saurer Milch! Doch in Israel sollte dies nicht geschehen. Gott will, daß Sein Volk in jeder Hinsicht Zartgefühl zeige und auch im Blick auf die Tiere die von Gott geschaffenen Beziehungen achte. „Der Gerechte erbarmt sich auch seines Viehes und weiß, wie es ihm zumute ist; aber das Herz eines Menschen, der sich nicht nach Gottes Gesetz richtet, ist grausam!“ [Spr. 12,10; vgl. 4. Mos. 22,21-32.] - in Vers 20-33 beschließt Mose die Vorlegung der Rechte und Satzungen des Herrn mit Segensverheißungen, durch welche Gott einerseits Israel die ihm zugesagten Güter und Wohltaten verbürgt, andererseits das Volk zur Erfüllung seiner Pflichten ermutigen und die erforderliche Willigkeit und Liebe dazu erwecken will! - Diese Verheißungen sichern dem Volk nicht nur den göttlichen Schutz auf seinem Zug durch die Wüste und bei der Einnahme Kanaans zu, sondern auch Erhaltung und Segnung: „Siehe, Ich sende einen Engel vor dir her, um dich auf dem Wege zu bewahren und dich an den Ort zu bringen, den Ich dir bereitet habe!“ - Dieser Engel ist nicht ein geschaffener Geist, sondern eine geheime Erscheinung des Herrn Selbst, der in der Wolken und Feuersäule führend und schirmend vor Israel herzog. (Vgl. 2. Mos. 13,21.22; 14,19.20; 33,12-14.) Jesaja nennt ihn den „Engel Seines Angesichts“ und sagt: „In all ihrer Bedrängnis war Er bedrängt; in Seiner Liebe und in Seiner Erbarmung hat Er Israel erlöst! Und Er hob sie empor und trug sie alle Tage!“ Diesem Engel des Herrn werden also göttliche Eigenschaften beigelegt. Gott sagt: „Mein Name ist in Ihm!“ und fordert völligen und eifrigen Gehorsam ihm gegenüber. - Ist es nicht im ganzen Alten Testament so, daß die zweite Person der göttlichen Dreieinigkeit, unser Herr Jesus, Sich häufig in geheimnisvoller Gestalt den Glaubenden offenbart - eine Vorschattung Seines späteren Kommens als Mensch in die Welt? [Lies 1. Mos. 22,11.12.] - Jetzt, da unser Herr Jesus geoffenbart ist als der Sohn Gottes, der vom Himmel gekommen ist, die Erlösung vollbracht und Sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes, fordert uns das ganze Neue Testament auf, Ihn zu ehren, den Gott uns als Hirten und Bewahrer auf dem Wege zur ewigen Herrlichkeit gegeben hat. (Vgl. Joh. 6,39; 10,4.27; 1. Petr. 1,5.) – „Hüte dich vor ihm und höre auf seine Stimme und reize ihn nicht (oder: sei nicht widerspenstig gegen ihn)!“ - Israel sollte eine heilige Ehrfurcht haben vor diesem Engel des Herrn, in welchem Gott Selbst gegenwärtig war. Gott sagt: „Mein Name ist in Ihm!“ Fehlt es nicht den Gläubigen häufig an dieser heiligen Scheu Gott und dem großen Heiland gegenüber, den Gott uns gegeben hat? Wenn wir Ihn reizen durch Eigenwillen und Verkehrtheit - wenn wir widerspenstig sind statt zu gehorchen, so bringen wir eine Scheidewand zwischen uns und Ihn, und Er kann uns nicht vergeben noch zurechtbringen! Es gibt so viele Menschen, denen man es nicht geradezu absprechen kann, daß sie sich einmal dem Herrn Jesus anvertrauten, aber man vermißt bei ihnen fast alle wichtigen Züge und Kennzeichen des erneuerten Menschen!

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