BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Jahrgänge -- 1925 -- 14. Mai 1925
Diese BLZ Andacht: -- IM ORIGINAL -- Erweitert?

Voriger Tag -- Nächster Tag

JAHRGANG 1925
Mai 1925

Donnerstag, den 14. Mai 1925


Sacharja 12,10.11; 2. Korinther 6,9.10

Von der tiefen Reue und Buße der Juden, in welcher sie ihrem in großer Herrlichkeit vom Himmel kommenden Messias Abbitte leisten und zugleich Huldigung darbringen werden, hören wir an vielen Stellen der Schrift. Jesus Selbst redet klar davon: „Alsdann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und wehklagen werden alle Stämme des Landes. Und sie werden des Menschen Sohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.“ (Matth. 24,30; vgl. Offb. 1,7.) Wohl kommt Jesus dann zur Befreiung und Rettung der Juden aus der Hand ihrer grausamen Feinde, wie uns der vorherige Abschnitt unseres Propheten zeigte. Aber obwohl sie Ihn als ihren Befreier begrüßen, müssen sie doch zunächst in tiefer Beschämung vor Ihm niedersinken, weil sie Ihn so lange Zeit verachtet und verschmäht haben. (Man denke wieder an die Brüder Josephs, als sie ihn als Herrscher in Ägypten wiedererkannten! Vgl. 1. Mos. 45,1-15.) - Der Herr Jesus aber, welcher die Tiefe und Aufrichtigkeit ihrer Buße sieht, wird sie aufrichten und ihre Trauer in Frohlocken verwandeln, ihr Sacktuch lösen und sie mit Freude umgürten, indem Er ihnen völlige Vergebung und eine überreiche Begnadigung zuteil werden läßt. (Lies Jer. 31,1-14. 18-25. 31-37.) - Ein Vorspiel von dieser allgemeinen Buße und Umkehr der Juden sehen wir am Pfingsttage, als Petrus den aus allen Gegenden zusammengeströmten Juden die Auferstehung und Erhöhung Christi verkündigte, welchen sie ans Kreuz gebracht hatten, und sie zur Buße aufforderte! (Lies Apg. 2,32-41.) Tief getroffen gingen sie in sich und riefen zerknirscht aus: „Was sollen wir tun?“ So soll es in noch ganz anderem Maße in der heute noch zukünftigen Endzeit geschehen: „An jenem Tage wird die Wehklage in Jerusalem (Reue und Buße der Juden über ihre schwere Verstockung und Versündigung gegen Christum!) groß sein wie die Wehklage von Hadad-Rimmon im Tale Megiddo“.

Der Prophet nimmt hier Bezug auf den Tod des letzten gottesfürchtigen und besonders gesegneten Königs von Juda, Josia. Er hatte den Götzendienst abgetan, den entweihten Tempel gereinigt, das vergessene Buch des Gesetzes wieder zu Ehren gebracht und den Bund des Volkes mit dem Gott seiner Väter erneuert. Mit Josia wurde eigentlich das Davidische Königtum zu Grabe getragen, wenn er auch noch einige schwache Thronfolger hatte. Im Kampf mit den Ägyptern wurde Josia tödlich verwundet („durchbohrt“) in der Schlacht bei Megiddo. (2. Chron. 35,20-25.) Das ganze Volk beklagte seinen Tod außerordentlich tief. Der Prophet Jeremia stimmte ein Trauerlied über ihn an und viele Sänger und Sängerinnen erwähnen ihn in ihren Gesängen, welche, in eine Sammlung von Klageliedern aufgenommen, sich durch Jahrhunderte im Volke Israel erhalten haben. (Der Ort Hadad-Rimmon im Tale Megiddo wird sonst in der Schrift nicht erwähnt; doch sagt der Kirchenvater Hieronymus, daß das Maximianopolis seiner Tage, ein Bischofssitz, das frühere Hadad-Rimmon sei, und Palästinareisende berichten uns, daß noch heute an der gleichen Stelle ein kleines Dorf Rummane heiße.)

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 29.06.2019 09:48 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)