BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1924
April 1924

Montag, den 21. April 1924


Sacharja 7,1-7

Unsere beiden Kapitel bilden eine Einschaltung zwischen den beiden Hauptteilen des Propheten Sacharja. Sie zeigen dem Volke Israel die Bedingungen für die Erreichung der herrlichen, zukünftigen Segnung. Diese Segnung war in den „Nachtgesichten“ des Propheten in Aussicht gestellt worden [Kap. 1 - 6] und wird in der zweiten Hälfte des Buches [Kap. 9 - 14] noch klarer verkündigt und ins Auge gefaßt. Eine Gesandtschaft aus der kleinen Stadt Bethel kommt nach Jerusalem, um von den Priestern im Tempel des Herrn Antwort zu empfangen auf die Frage, ob die alljährlichen Fasttage, welche an die Unglückszeiten der Wegführung des Volkes erinnerten, immer noch gehalten werden sollten. (Vgl. Sach. 8,19.) Am 10. des zehnten Monats gedachten die Juden der an diesem Tage begonnenen Belagerung Jerusalems. [2. Kön. 25,1; Jer. 52,12.13.] Am 9. des vierten Monats fasteten sie wegen der Einnahme Jerusalems durch Nebukadnezar [Jer. 39,2; 52,6.7], am 10. des fünften Monats wegen der Zerstörung des Tempels und der Stadt. [Jer. 39,1.] Am 3. des siebenten Monats wurde nach jüdischer Überlieferung gefastet wegen der Ermordung Gedaljas, des Statthalters. [Jer. 41,1.2.]

Es war jetzt das vierte Regierungsjahr des Königs Darius. (Darius I. Histaspis von Persien, 521-481 vor Christo.) Der Wiederaufbau des Tempels war wesentlich fortgeschritten. Waren da die Fasttage noch am Platz? [Vgl. Esra 4,24 bis 6,13.] - Durch den Propheten gibt der Herr die Antwort. Auf das äußerliche Fasten oder Nichtfasten kam es Gott nicht an; Ihm hatten sie nicht gefastet; d. h. sie waren mit ihrem Herzen und Gewissen nicht in Seiner Gegenwart - nicht mit Ihm in wirklicher innerer Gemeinschaft - nicht wahrhaft Ihm geweiht gewesen dabei. Was nützte es dann? - Es gibt ein äußerliches Fasten, das aus dem tiefen inneren Begehren hervorgeht, sich vor Gott zu beugen in Buße und Trauer über die Sünde und deren Folgen im eigenen oder in anderer Leben. Das ist ein Fasten, das Gott gefällt und der Seele Kraft gibt, sich um so ungeteilter dem Herrn hinzugeben. (Vgl. 2. Sam. 12,16; Esra 8,23; Apgesch. 13,2.3; 14,23; 2. Kor. 6,5.) Aber so war es bei den Juden nicht gewesen. Sie hatten sich gefallen in äußeren religiösen Verrichtungen und Formen. Ihr Herz jedoch war ferne von Gott. Daher war es in Gottes Augen von geringer Bedeutung, ob sie fasteten oder nicht! Vielmehr sollten sie daran gedenken, was Gott ihnen schon in alten Zeiten - lange vor dem Wegzug in die Gefangenschaft - durch die Propheten hatte sagen lassen: nämlich daß Er Wert lege auf praktische Gerechtigkeit, auf Aufrichtigkeit des Herzens und Heiligung des täglichen Lebens - auf dankbaren Gehorsam gegen Ihn Selbst und auf selbstlose Nächstenliebe! (Vgl. Jes. 58,1-14; [Amos 4,1-3; 5,11-15]).

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