Dienstag, den 19. Dezember 1922
Sacharja 1,14-16
Wie so oft in den Propheten gelten die Gnadenzusagen des Herrn zunächst für die damalige Gegenwart und allernächste Zukunft. Gleichzeitig aber haben dieselben vor allem Bedeutung für die heute noch zukünftige Endzeit! Dann - und das mag sehr bald sein! - wird der Herr Sich Jerusalem und den Juden mit großem Erbarmen zuwenden, wird durch die Macht Seines Geistes Tausende von ihnen bekehren und Seinen herrlichen Thron in Jerusalem aufrichten. (Vgl. Matth. 25,31.40.) Die Völker, die dem Zepter Christi huldigend sich beugen, werden mit dem erlösten Israel an der Spitze wunderbar gesegnet werden. Die Nationen jedoch, welche sich in eigener Macht stolz und sicher fühlen und die Oberherrlichkeit Christi nicht anerkennen wollen, werden zu fühlen bekommen, was „der Zorn des Lammes“ an dem „großen Tage Seines Zornes“ bedeutet! Durch „das Schwert Seines Mundes“ d. h. durch Christi Machtwort werden sie getötet und hinweggefegt werden. (Vgl. Ps. 110,1.2; Jes. 66,15; Joel 3,1-3.9-17 [Luther 4,1-3.9-17].) Und Sein herrliches Friedensreich wird anheben und sich ausbreiten über die ganze Welt. (Ps. 96 u. 97.)
Darin, daß so viele Juden sich von neuem in Palästina ansiedeln - daß dieses dem Herzen Gottes so teure Land wieder beginnt aufzublühen - daß jetzt tatsächlich unter englischer Oberhoheit ein Staat Palästina besteht und daß noch Tausende von Juden dem Heiligen Lande zustreben - in all diesem und manchem anderen dürfen wir Vorboten eines nahen Frühlings für das Volk Israel sehen. Der Herr wird all Seine herrlichen Gnadenabsichten mit Seinem alten Bundesvolke zur Erfüllung bringen - all Seine kostbaren Verheißungen wahrmachen und Seine Herrlichkeit auf Erden zeigen.