BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Dezember 1922

Mittwoch, den 13. Dezember 1922


Sacharja 1,11.12

Die ausgesandten Reiter bringen nun dem „Engel Jehovas“ den Bescheid: „Wir haben die Erde durchzogen und die ganze Erde sitzt still und ist ruhig!“ Wenn allerlei große Bedrängnisse und Plagen die Welt durchzogen haben, weist die Weltgeschichte manchmal wieder Zeiten äußerer Ruhe und guten Gedeihens auf. Hierbei aber lebt die stumpfe Menschheit zumeist in großer Gleichgültigkeit betreffs der Sache und des Reiches Gottes dahin. Gott wartet mit Spannung, ob die Menschen sich endlich auf Seine großen Gerichtstaten hin zur Buße kehren werden. Aber ach! Wie tot ist die Welt für Gott und Seines Geistes Stimme! So war es auch in Sacharjas Tagen. Nichts war zu sehen von der allgemeinen Völkerbewegung, die nach den kürzlich ergangenen Prophezeiungen Haggais (Kap. 2,6.7.21-23) die Befreiung und Segnung Israels einleiten sollte!

Die Geschichte bestätigt uns, daß zu jener Zeit - es war das zweite Jahr des Darius Hystaspis - allgemeiner Friede in der Welt herrschte. Die Völker des großen Weltreiches waren beruhigt und entwickelten sich in ungestörter Wohlfahrt. Nur Judäa, der Sitz des Volkes Gottes, lag zum größten Teil wüste. Jerusalem war noch ohne Mauern, allen Unbilden und den Launen seiner Widersacher preisgegeben! Diese Lage der Dinge mußte dem frommen Israeliten zu schwerer Anfechtung gereichen, die Oberflächlichen dagegen in ihrer Gleichgültigkeit gegen den Herrn bestärken! - Solange die Weltvölker sich ungestörten Friedens erfreuten, konnte Juda keine wesentliche Änderung und Besserung seiner Lage erwarten. Hatte auch der mächtige Darius die Fortsetzung des Tempelbaus gestattet, so befand sich Israel doch im übrigen in sehr dürftigen Verhältnissen. Es stand unter dem Joch der Weltmacht - menschlich gesprochen ohne Aussicht auf Verwirklichung jener Segnung und Herrlichkeit, welche die früheren Propheten ihm für die Zeit seiner Rückkehr aus Babel in Aussicht gestellt hatten! (Vgl. Jes. 40; Jer. 31 u. v. a.) Da verstehen wir es, daß der Engel Jehovas in flehender Fürbitte ausruft: „Jehova der Heerscharen, wie lange willst Du Dich nicht Jerusalems und der Städte Judas erbarmen, über welche Du gezürnt hast diese siebzig Jahre?“ - Auch unser Glaube wird oft auf eine ernste und lange Probe gestellt. Der Feind mischt sich dann ein und spricht: Der Herr hat Seiner Zusagen vergessen; Er gedenkt deiner nicht mehr! - Was antworten wir ihm? Geben wir das Glauben und das Hoffen auf? Damit würden wir nur beweisen, daß wir keine echten Kinder Abrahams wären. Dieser „Vater aller Gläubigen“ hat gegen alle menschliche Hoffnung doch die Hoffnung und Zuversicht des Glaubens festgehalten. Er hat „nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben gezweifelt, sondern wurde gestärkt im Glauben und gab Gott die Ehre und war der vollen Gewißheit, daß Er das, was Er verheißen habe, auch zu tun vermöge!“ … „Und nachdem Abraham also ausgeharrt hatte, erlangte er die Verheißung (d. h. das, was Gott verheißen hatte)!“ - Und nun wird uns zugerufen: „Wir wünschen aber sehr, daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise zur vollen Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende, auf daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, welche durch Glauben und Ausharren die Verheißungen ererben!“

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