BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
September 1922

Dienstag, den 5. September 1922


Haggai 1,12; 1. Thessalonicher 3,1-13; Hebräer 13,7.17

Gottes ernste Botschaft fand bei den Führern des Volkes und bei diesem selbst ein offenes Ohr - ein williges Herz: „Sie hörten auf die Stimme des Herrn ihres Gottes“, während das vorher nicht der Fall gewesen war. - Wie muß doch auch heute dem einzelnen Gotteskinde - oft auch einem ganzen Kreise von Gläubigen! - häufig erst in ganz neuer Weise Ohr und Herz erschlossen werden für Gottes mahnende, zurechtweisende Stimme. Man hat freilich auch bisher vieles gehört, aber eben doch nicht recht gehört - nicht so gehört, daß Herz und Gewissen wirklich erreicht wurden, daß es zu praktischem Gehorsam, zum ehrfurchtsvollen, freudigen Tun des Willens Gottes kam! - Wir sehen hier ein ganz neues Wirken des Heiligen Geistes unter dem nach Jerusalem zurückgekehrten Überrest des Volkes Israel. Das Band zwischen der Seele des Volkes und ihrem Gott war wieder hergestellt. Und das vom Heiligen Geist gebrauchte Werkzeug war der Prophet: „Sie hörten auf die Stimme Jehovas ihres Gottes und auf die Worte des Propheten Haggai, so wie Jehova, ihr Gott, ihn gesandt hatte!“ Laßt doch auch uns stets den Herrn Selbst in Seinen wahren Knechten und Mägden erkennen; Er sagt: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: wer aufnimmt, wen irgend Ich senden werde, der nimmt Mich auf!“ Wenn unser Herz dem Herrn gegenüber demütig und willig geworden ist, dann sind wir es auch denen gegenüber, die Er als Werkzeuge und Boten an uns gebraucht! Die Mahnung des Apostels gilt auch uns: „Wir bitten euch aber, Brüder, daß ihr diejenigen erkennet (und damit auch anerkennet), die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen und daß ihr sie über die Maßen in Liebe achtet um ihres Werkes willen“. (1. Thess. 5,12.13; vgl. Röm. 16,1-4; 1. Kor. 16,15-18.)

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