Sonntag, den 14. September 1919
Jona 2,10
In der sicheren Erkenntnis und Zuversicht, daß beim Herrn die Rettung steht, d. h. daß der Herr imstande und auch willig sei, ihn aus seiner furchtbaren Lage zu erretten, gelobt Jona, daß er Ihm opfern werde mit der Stimme des Lobes und Dankes! Er will also, wenn Gott ihn rettet, Ihm dienen, Ihm sein Leben weihen, Ihn loben mit Jubelgesang. - Es ist eine eigene Sache um solche Gelübde in der Not! Wie viele Menschen haben schon in der Bedrängnis, etwa in tödlicher Krankheit, versprochen, wenn Gott ihnen heraushelfe und sie am Leben erhalte, dann wollen sie sich bekehren und Ihm dienen! Ach, und wie selten werden solche Gelübde erfüllt!*) Auch Kinder Gottes tun manchmal in der Not Gelübde. Die Bibel spricht ernst: „Wenn du Gott ein Gelübde gelobest, so säume nicht, es zu bezahlen; denn Er hat kein Gefallen an den Toren! Was du gelobt hast, bezahle! Besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst!“ (Pred. 5,4.5.) Wer sein eigenes unzuverlässiges Herz kennen gelernt hat - auch Jona mußte es später noch gründlicher kennen lernen - der wird kaum noch dem Herrn Zusagen und Versprechungen machen. Auch brauchen wir nicht erst durch solche Gottes Herz willig zu machen, daß Er uns helfe - nein, wir kennen ihn als Den, der die heilige Liebe Selber ist und der uns gern alles gibt, was gut und heilsam für uns ist! „Er, der doch Seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie wird Er uns mit Ihm nicht auch alles schenken?“ Gott erwartet nicht Versprechungen von uns, aber Dankbarkeit aus tiefstem Herzen, bewiesen in der Tat für all Seine Güte und Barmherzigkeit, ganz besonders für die größte Gnade und Gabe, für Jesus und die ewige Erlösung in Ihm! Als Erlöste ist es für uns ja ein seliges Vorrecht und die höchste Ehre, den Herrn zu preisen und Ihm zu danken mit unserem Liede, vor allem aber mit unserem täglichen Leben und Wandel!