BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1918
Juni 1918

Mittwoch, den 12. Juni 1918


3. Mose 23,15.16 (IV. Webebrote oder Pfingstfest)

Im nahen Zusammenhang mit dem Fest der Erstlingsgarbe stand das Fest der Erstlingsbrote, welches auch „Fest der Wochen“ heißt, weil es sieben Wochen nach dem erstgenannten kam. Wie wir uns erinnern, geschah die Darbringung der Erstlingsgarbe stets an einem Sonntag, obwohl derselbe unter dem Alten Bunde sonst keine besondere Bedeutung hatte. Und ebenso fand auch die Darbringung der Erstlingsbrote vor Jehova – sieben Wochen später – stets „am anderen Tage nach dem Sabbat“, also wiederum am Sonntag, statt. Deshalb erhielt dieses letztere Fest später den Namen Pfingsten, herrührend von dem griechischen pentecoste, d. h. „Fünfzig“, da es der fünfzigste Tag nach dem Fest der Erstlingsgarbe war. Wir sehen also, diese beiden Feste – das der Erstlingsgarbe und das der Erstlingsbrote – standen in innigem Zusammenhang, sowohl der Zeit als der Bedeutung nach. Beide waren Erntefeste; ersteres bezeichnete den Beginn, letzteres das eigentliche Hauptfest der Getreideernte.

An diesem Pfingstfest, das ein Tag der Freude und des Dankes war (lies 5. Mose 16,9-12), mußten – wie auch am Fest der ungesäuerten Brote – alle männlichen Israeliten aus dem ganzen Lande in Jerusalem erscheinen „vor dem Angesicht des Herrn Jehova“. (Lies 2. Mose 23,14-17.) – So waren denn auch an jenem Pfingst- oder Erntefest, an welchem nach der Himmelfahrt des Herrn Jesu der Heilige Geist ausgegossen wurde, die gottesfürchtigen Juden von nah und fern in Jerusalem versammelt. (Apg. 2,1.5.) Es war wiederum der „Tag nach dem Sabbat“, also ein Sonntag – sieben Wochen nach dem Auferstehungstage des Herrn Jesu. In der Kraft des soeben empfangenen Heiligen Geistes stand der Apostel Petrus auf und verkündigte der großen Menge das Heil in Christo. Und Gott begleitete das Wort mit wunderbarem Segen: dreitausend von diesen Juden bekehrten sich aufrichtig zu Christo; sie schlossen sich der Schar der Jünger an und wurden für die Ewigkeit errettet. Welch ein Erntetag für Gott an diesem Erntefest Israels! So hat Gott Selbst uns die Antwort gegeben auf die Frage: Was bedeutet im geistlichen Sinne das „Fest der Wochen“, das Pfingstfest Israels? Wie wir in der Darbringung der Erstlingsgarbe ein Vorbild sahen auf die Auferstehung Christi, so erkennen wir in dem Fest der Erstlingsbrote einen klaren Hinweis auf die Sammlung der Gemeinde des Herrn, welche ja auch genannt wird „die Versammlung der Erstgeborenen“, die „die Erstlinge des Geistes“ haben. (Hebr. 12,23; Röm. 8,23; vgl. auch Jak. 1,18.) – Diese Sammlung der Gemeinde schreitet, wie wir wissen, seit jenem Pfingsttage, da der Heilige Geist herniederkam, fort. Täglich werden dem Herrn noch neue Seelen gewonnen durch das Evangelium und als Glieder Seiner Gemeinde hinzugefügt. Die Ernte ist noch nicht abgeschlossen, Gott sei Dank! Doch wissen wir nicht, wie lange sie noch währen wird. Darum gilt allen Ungeretteten der Ruf: „Eile und errette deine Seele!“ und allen Kindern Gottes die Mahnung: „Nehmet teil an der Ausbreitung, an den Kämpfen und Siegen des herrlichen Evangeliums von Christo! Helft Seelen retten für euren Herrn und Heiland, solange die Tür des Heils noch offen steht!“

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