Freitag, den 17. Mai 1918
Joel 2,25-27
Wie die Kinder Juda in den Tagen des Propheten, so werden die in Buße umkehrenden Israeliten der Endzeit es erfahren, daß der Herr in überströmender Gnade den selbstverschuldeten Schaden der Vergangenheit heilt und erstattet und sie wunderbar segnet. Sie vertrauen nun nur noch ihrem Gott, und zwar mit ganzem Herzen, so daß Er Sich auch herrlich an ihnen erzeigen kann. Nimmermehr werden sie beschämt wie früher so oft, als sie ihr Vertrauen auf eigene Kraft und Weisheit oder gar auf die Götzen setzten! - Bildlich redet dieser ganze Abschnitt (V. 18-27) in köstlichster Weise von der heilenden, wiederherstellenden Gnade, wie sie dem vielleicht weit abgewichenen, nun aber in aufrichtiger Reue zum Herrn zurückkehrenden Gläubigen entgegenkommt. Der Herr hat Rettung - auch für die Abtrünnigen, wenn sie von ganzem Herzen zu Ihm umkehren! Ach, wie mancher hat Jahre seines Lebens - statt sie dem Herrn zu weihen - im Dienst der Welt, des Eigenwillens und gar der offenbaren oder geheimen Sünde zugebracht! Ja, die Sünde, sie ist der schreckliche „Abfresser“, „Nager“ und „Vertilger“, der das liebliche Fruchtgefilde eines Menschenlebens zu einer kahlen, öden Wüste machen kann! Die Sünde ist es, die den Menschen nach Leib, Seele und Geist verdirbt, verfinstert, verzehrt. Doch noch ist Gnadenzeit - noch steht dir, der du vielleicht den Herrn schwer betrübt und verunehrt hast, die Tür zur Umkehr offen. Laß dich locken, laß dich ziehen - zurück an das Herz deines Heilandes, der dich heute in so großem Erbarmen mahnt und ruft! Er will auch an dir Seine Barmherzigkeit groß machen und „Wunderbares tun“! Er will dein Leben heilen und erneuen; o ruf Ihn an! - Ja, siehe, Er will dir, wenn du dich Ihm jetzt ganz hingibst, selbst die Jahre erstatten, die du durch verkehrte, böse Wege vergeudet und verloren hast, und dein Leben soll noch ein Lobpreis Seiner herrlichen Gnade werden. Ist das nicht überströmende Barmherzigkeit, fast zu groß, um sie zu begreifen?