Freitag, den 7. Dezember 1917
Hosea 10,5-8
Die in Bethel*) und Dan aufgestellten goldenen Kälber Jerobeams, welchen Tausende in Israel huldigten, sollten gleichfalls in die Hand der Assyrer fallen. In heiligem Spott stellt der Prophet es hier so dar, als ob Israel dem Könige von Assyrien**) damit ein freiwilliges Geschenk machen werde. Ach, wie sollte Israel so völlig zuschanden werden mit seinem Vertrauen auf menschliche Macht, mit seinem Ratschlag, bei den Heiden Hilfe und Schutz zu suchen! Samaria (die Hauptstadt Israels, hier für das ganze Reich stehend) und sein Königtum wird untergehen; es wird von der Macht der göttlichen Strafgerichte weggeschwemmt werden wie ein Holzsplitter auf der Oberfläche eines reißenden Stromes. - Die Stätten des Götzendienstes werden völlig zerstört werden und nach der Wegführung des Volkes so verlassen stehen, daß Dornen und Disteln alles überwuchern werden. Weissagend sieht der Prophet den Augenblick kommen, da das jetzt so stolze, im Gewissen verhärtete Volk angesichts der göttlichen Strafgerichte angstvoll ausrufen wird: „Ihr Berge, fallet auf uns, und ihr Hügel, bedecket uns!“ Ein Begrabenwerden unter einstürzenden Bergen würde ihnen dann wie ein leichter Tod, ja wie ein Schutz erscheinen gegenüber dem furchtbaren Zorn und zerschmetternden Gericht des heiligen Gottes. - O, daß es in unseren ernsten, ereignisschweren Tagen dem Heiligen Geiste gelänge, noch Tausende von gleichgültigen, verhärteten Menschen inmitten der Christenheit aufzuschrecken, daß sie dem kommenden Zorn Gottes entrinnen, welcher in Verbindung mit dem rettenden Evangelium angekündigt wird! (Lies Röm. 1,16 - 2,11.)