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8. Adams Frau und er selbst essen vom verbotenen Baum (1. Mose 3,6.7)
1. MOSE 3,7
7 Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürze.
RÖMER 8,5-8
5 Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6 Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. 7 Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. 8 Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.
PSALM 37,27.28
27 Laß vom Bösen und tue Gutes und bleibe wohnen immerdar. 28 Denn der HERR hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen nicht; ewiglich werden sie bewahrt; aber der Gottlosen Same wird ausgerottet.
Wohl wissen nun Adam und Eva um den Unterschied zwischen Gut und Böse; aber sie haben sich unfähig gemacht, das Gute zu tun und haben sich dem Bösen verkauft. [Lies 1. Kön. 21,20; Röm. 7,14-16.]
Statt das Böse von der freien Höhe des Guten, von der freien Höhe lebendiger Verbindung mit Gott aus zu sehen, erkennen sie es nunmehr von dem gottfernen Abgrund des Bösen aus, in welchen sie gefallen sind. Diese Art der Erkenntnis des Guten und Bösen, zu welcher sie auf dem Weg des Ungehorsams gelangt sind, gibt sich zunächst darin kund, daß sie sich in ihrer Nacktheit erkennen. Welch ein Jammer, welch eine Erniedrigung! Bisher war ihr Sehen göttlich und geistlich bestimmt, und an ihrer Nacktheit war nichts gewesen, das irgendwie nicht schön oder nicht passend gewesen wäre; denn sie waren ja rein – liebliche Geschöpfe Gottes! Es gab bis dahin nichts Sinnliches, nichts Sündiges für sie und an ihnen. Die Schrift sagt: „Alles, was Gott geschaffen hat ist gut“ und so hatten sie, in Verbindung mit Gott stehend, auch nur Gutes gewusst und gesehen. Nun aber war die Nacktheit des Fleisches vor ihren Augen und sie schämten sich, weil sie aus der Nähe Gottes entfernt, aus der Gemeinschaft mit Gott gefallen waren! Ihr Herz war nicht mehr von Gott beherrscht, sondern hatte sich durch den Feind beeinflussen und verführen lassen. Und so trat in doppeltem Sinne das Fleisch in den Vordergrund – innerlich und äußerlich. Darum schämen sie sich und heften Feigenblätter zusammen, um sich Schürzen zu machen, Die Schrift ruft uns Gläubigen zu: „Gebt euch ja keiner Täuschung hin, geliebte Brüder und Schwestern. Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Der Mensch erntet, was er gesät hat!“ [Lies Gal. 6,7.8; vgl. Gal. 5,16-26.]